Der Zauber der japanischen Sojasauce

Der Zauber der japanischen Sojasauce

Eintauchen in die Einzigartigkeit der japanischen Soja Sauce

Hast Du Dich jemals gefragt, was der Unterschied zwischen allgemeiner Sojasauce und japanischer Sojasauce ist? Warum haben die Japaner ihre eigene Version der Sojasauce, die sich so stark von anderen Arten von Sojasauce unterscheidet? Was macht sie so besonders? Nun, lass uns in die faszinierende Welt der japanischen Sojasauce, auch bekannt als „Shoyu“, eintauchen und all diese Fragen klären.

Shoyu: Die Essenz der japanischen Küche

Shoyu ist der japanische Name für Sojasauce und spielt eine entscheidende Rolle in der japanischen Küche. Shoyu ist mehr als nur eine Würzsauce; es ist eine der Säulen der japanischen Esskultur. Die Art und Weise, wie es hergestellt wird, seine einzigartigen Geschmacksprofile und seine Verwendung in der Küche machen Shoyu zu einem unverzichtbaren Bestandteil des kulinarischen Erbes Japans.

Sojasauce allgemein: Ein kurzer Überblick

Die Sojasauce, die wir allgemein kennen, ist ein allgegenwärtiges Element in der asiatischen Küche. Sie wird aus fermentierten Sojabohnen, Getreide (wie Weizen oder Reis), Wasser und Salz hergestellt. Diese Sauce, obwohl sie in ihrer Grundform recht einfach erscheint, zeichnet sich durch ihre Vielfalt in Geschmack, Farbe und Konsistenz aus. Obwohl viele Länder ihre eigenen Varianten von Sojasauce haben, hat die japanische Sojasauce eine eigene Kategorie wegen ihrer Besonderheit in der Herstellung und Geschmacksnuancen.

Die Besonderheit der japanischen Sojasauce: Was macht sie einzigartig?

Japanische Sojasauce, oder Shoyu, unterscheidet sich in mehreren Schlüsselbereichen von der allgemeinen Sojasauce. Diese Unterschiede liegen in der Art der Herstellung, den verwendeten Zutaten, der Fermentationsmethode und natürlich im Geschmack.

 

Zutaten und Herstellung

Japanische Sojasauce besteht typischerweise aus Sojabohnen, Weizen, Salz und Wasser. Was Shoyu jedoch von anderen Sojasaucen unterscheidet, ist das Verhältnis dieser Zutaten und die besondere Art der Fermentation.

Im Gegensatz zu anderen Sojasaucen, die möglicherweise mehr Sojabohnen als Weizen verwenden, besteht die traditionelle japanische Sojasauce aus etwa gleichen Teilen Sojabohnen und Weizen. Dies verleiht dem Shoyu einen ausgeglicheneren, weniger salzigen und subtil süßlichen Geschmack.

Die Fermentation der japanischen Sojasauce ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal. Im Gegensatz zu einigen Sojasaucen, die in wenigen Tagen mit chemischen Prozessen hergestellt werden können, wird Shoyu traditionell über einen Zeitraum von mehreren Monaten oder sogar Jahren fermentiert. Dieser langsame Fermentationsprozess erzeugt eine reiche und komplexe Geschmackspalette, die oft als „umami“ bezeichnet wird – ein Wort, das „köstlich“ oder „herzhaft“ bedeutet und als fünfte Geschmacksrichtung nach süß, sauer, bitter und salzig anerkannt ist.

Geschmack und Verwendung

Shoyu hat ein reichhaltiges, vollmundiges Aroma, das sowohl süß als auch salzig ist, mit einer tiefen Umami-Komponente. Dieser einzigartige Geschmack macht Shoyu zu einer ausgezeichneten Ergänzung zu einer Vielzahl von Gerichten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der japanischen Küche. Es kann als Dip, Marinade oder Glaze verwendet werden, oder um Gerichten während des Kochens Geschmack zu verleihen.

Sushi Chef mit rohem Fisch

Die vielfältige Welt der japanischen Sojasauce: Verschiedene Arten von Shoyu

Obwohl wir Shoyu als eine Einheit betrachten, gibt es tatsächlich verschiedene Arten von Shoyu, die sich in Geschmack, Farbe und Konsistenz unterscheiden. Hier sind einige der wichtigsten:

 

Koikuchi

Das ist die häufigste Art von Shoyu, die außerhalb Japans als „japanische Sojasauce“ bekannt ist. Sie hat einen reichen, komplexen Geschmack und eine dunkle Farbe, die durch die Mischung von etwa 50% Sojabohnen und 50% Weizen entsteht.

Tamari

Tamari ist eine dicker und dunkler als Koikuchi und hat einen starken Umami-Geschmack. Es wird hauptsächlich aus Sojabohnen hergestellt und enthält wenig oder gar keinen Weizen. Es ist die ideale Sojasauce für Menschen mit Weizenunverträglichkeit.

Usukuchi

Usukuchi ist eine hellere und salzigere Sojasauce. Sie wird hauptsächlich in der westlichen Region Japans verwendet und hat eine helle Farbe, die Gerichte nicht so dunkel färbt wie Koikuchi oder Tamari.

Shiro

Shiro ist die hellste und weizenreichste Sojasauce. Sie hat einen süßen und milden Geschmack und wird oft in Gerichten verwendet, bei denen die Farbe der Zutaten hervorgehoben werden soll.

Der Zauber der japanischen Sojasauce

Geschichtliche Reise: Wie die Sojasauce nach Japan kam

Die Wurzeln der Sojasauce reichen weit zurück. Es wird angenommen, dass sie ihren Ursprung in China hat, wo bereits um 500 v. Chr. Soja fermentiert wurde. Das Produkt dieser frühen Fermentation war jedoch eher eine dicke Paste als die flüssige Soße, die wir heute kennen.

Die Kunst der Sojaprodukt-Fermentation gelangte irgendwann im 7. oder 8. Jahrhundert, zusammen mit dem Buddhismus, nach Japan. Zu dieser Zeit aßen die Menschen in Japan eine Art fermentierte Sojapaste namens „Hishio“. Diese Paste war dicker und stückiger als die moderne Sojasauce, und die Japaner verwendeten sie als eine Art Gewürz oder Würzpaste.

Mit der Zeit entwickelte sich aus dem Hishio die flüssigere Sojasauce, die wir heute kennen, vermutlich durch den Einfluss der buddhistischen Mönche, die eine flüssigere Sauce für die vegetarische Küche bevorzugten. Im 13. Jahrhundert hatte sich die flüssige Sojasauce bereits in der japanischen Gesellschaft etabliert.

Das Entstehen der japanischen Shoyu

Die Sojasauce, wie wir sie heute kennen, begann im 16. Jahrhundert Gestalt anzunehmen. In dieser Zeit begannen die Japaner, Weizen in den Fermentationsprozess einzuführen. Die Kombination von Sojabohnen und Weizen schuf eine Sauce mit einem reicheren, komplexeren Geschmack, der heute als charakteristisch für die japanische Sojasauce angesehen wird. Dieser Prozess und diese Zutatenmischung führt zur Entstehung der Shoyu, wie wir sie heute kennen.

In der Edo-Zeit (1603-1868) wurden spezielle Brauereien, bekannt als Shoyu-Brauereien, gegründet. Viele dieser Brauereien existieren heute noch und produzieren Sojasauce nach traditionellen Methoden. Diese Tradition der handwerklichen Herstellung, kombiniert mit der Sorgfalt und Geduld, die für den Fermentationsprozess erforderlich sind, ist ein wesentlicher Bestandteil dessen, was die japanische Sojasauce so besonders macht.

japanische Tee-Stube

Die bekanntesten Sojasauce-Hersteller aus Japan

Kikkoman

Kikkoman ist wahrscheinlich die bekannteste Marke für Sojasauce auf der ganzen Welt und ein echter Gigant in der Lebensmittelindustrie. Die Ursprünge von Kikkoman reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, als mehrere Familien in der Stadt Noda, Chiba, mit der Produktion von Sojasauce begannen. Diese Familien schlossen sich im 19. Jahrhundert zusammen, um das Unternehmen zu gründen, das schließlich zu Kikkoman Corporation wurde.

Kikkoman ist bekannt für seinen hohen Qualitätsstandard und seine gleichbleibende Produktion. Sie nutzen einen natürlichen Brauprozess, der mehrere Monate dauert, um ihre Sojasauce herzustellen. Diese Methode verleiht der Kikkoman Sojasauce ihren charakteristischen, reichen und komplexen Geschmack.

Heute produziert Kikkoman nicht nur Sojasauce, sondern auch eine Vielzahl von anderen Saucen, Gewürzen und Lebensmitteln. Trotz ihrer globalen Präsenz bleibt die Unternehmensphilosophie von Kikkoman der Qualität, des Kundenservice und der Nachhaltigkeit verpflichtet.

Yamasa

Yamasa Corporation ist ein weiterer bekannter Hersteller von Sojasauce mit einer langen Geschichte, die bis ins Jahr 1645 zurückreicht. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Choshi, einer Stadt in der Präfektur Chiba, die bekannt ist für ihre Sojasauce-Produktion.

Yamasa ist bekannt für seine sorgfältige Herstellungsmethoden und die Verwendung hochwertiger Zutaten. Ihr Produktionsprozess kombiniert traditionelle Methoden mit moderner Technologie, um eine Sojasauce von hoher Qualität und mit einem einzigartigen Geschmack zu gewährleisten.

Yamasa produziert eine Vielzahl von Sojasaucen, darunter Tamari, Shoyu und sogar eine spezielle Sushi-Sojasauce. Wie Kikkoman hat auch Yamasa eine globale Präsenz und ihre Produkte sind in vielen Ländern auf der ganzen Welt erhältlich.

Obwohl sie unterschiedlich sind, teilen Kikkoman und Yamasa eine tiefe Verpflichtung zur Qualität, zur Tradition und zur Bereitstellung hochwertiger Sojasauce für ihre Kunden. Sie sind beide herausragende Beispiele für die Exzellenz der japanischen Sojasauce-Herstellung.

abgesehen von Kikkoman und Yamasa, gibt es auch andere renommierte japanische Sojasauce-Hersteller, deren Produkte auch außerhalb Japans verfügbar sind. Hier sind einige davon:

Shoda Shoyu

Shoda Shoyu ist eine bekannte Marke in Japan mit einer langen Geschichte. Sie produziert eine Vielzahl von Sojasaucen, darunter Tamari und Shiro. Ihre Produkte sind in vielen internationalen Märkten und auch online erhältlich.

Ohsawa

Ohsawa ist bekannt für seine organische und glutenfreie Tamari Sojasauce. Ihre Produkte werden nach traditionellen Methoden hergestellt und sind oft in Bio-Lebensmittelgeschäften und online erhältlich.

Marukin

Marukin ist eine weitere prominente Marke, die für ihre hohe Qualität und Vielfalt bekannt ist. Ihre Produkte, einschließlich Koikuchi und Usukuchi Sojasauce, sind in vielen internationalen Märkten erhältlich.

In Deutschland gibt es eine Reihe von Geschäften und Online-Plattformen, die japanische Sojasauce verkaufen. Dazu gehören Asialäden, Bio-Lebensmittelgeschäfte und große Supermärkte, die eine internationale Lebensmittelabteilung haben. Außerdem kann man japanische Sojasauce auf Online-Marktplätzen wie Amazon oder spezialisierten Online-Lebensmittelhändlern finden. Es ist auch möglich, direkt von den Websites einiger Hersteller zu kaufen, obwohl dies von der Marke abhängt.

Der Zauber der japanischen Sojasauce

Natürlich gebraut: Das Geheimnis guter Sojasauce

Wenn du in ein Regal voller Sojasaucen siehst, könnte die Auswahl überwältigend sein. Aber hier ist ein einfacher Tipp, der dir dabei hilft, eine hochwertige Sojasauce zu erkennen: Suche nach den Worten „natürlich gebraut“ auf dem Etikett.

„Natürlich gebraut“ ist mehr als nur eine Phrase, es ist ein Zeichen für Qualität und Tradition. Sojasauce, die auf diese Weise hergestellt wird, durchläuft einen sorgfältigen Prozess der Fermentation, der mehrere Monate dauern kann. In diesem Prozess werden Sojabohnen, Weizen, Wasser und Salz zu einer reichen, aromatischen Brühe fermentiert, die dann abgesiebt und pasteurisiert wird, um die fertige Sojasauce zu erzeugen.

Das Qualitätssiegel: „Natürlich gebraut“

Dieser natürliche Brauprozess ist das, was Sojasauce ihren unverwechselbaren Geschmack verleiht. Im Gegensatz dazu können Sojasaucen, die nicht auf diese Weise hergestellt werden, künstliche Farbstoffe, Geschmacksverstärker oder Konservierungsstoffe enthalten. Das wird gemacht,  um den natürlichen Fermentationsprozess zu imitieren oder zu beschleunigen.

Diese Produkte können einen flacheren, weniger komplexen Geschmack haben und die gesundheitlichen Vorteile der natürlich gebrauten Sojasauce fehlen.

Wenn du also das nächste Mal Sojasauce einkaufst, halte Ausschau nach den Worten „natürlich gebraut“. Es ist ein einfacher Weg, um sicherzustellen, dass du eine Sojasauce kaufst, die mit Sorgfalt, Geduld und Respekt für die jahrhundertealte Tradition hergestellt wurde.

Und denke daran: Gute Sojasauce ist mehr als nur ein Würzmittel, sie ist ein Ausdruck von Handwerk und Qualität. Es lohnt sich also, ein wenig mehr Zeit und Mühe aufzuwenden, um die beste Sojasauce für deine Küche zu finden.

Fazit: Die einzigartige Welt der japanischen Sojasauce

Japanische Sojasauce, oder Shoyu, ist ein wahres Wunderwerk der kulinarischen Welt. Ihre besondere Herstellung, ihr einzigartiger Geschmack und ihre Vielfalt machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der japanischen Küche und darüber hinaus. Ob Du ein Fan von Koikuchi, Tamari, Usukuchi oder Shiro bist, es gibt eine Shoyu für jeden Geschmack und jede Küche.

Die tiefe Verbundenheit von Shoyu mit der japanischen Kultur und Geschichte, kombiniert mit dem Streben nach Nachhaltigkeit und Qualität, die in Foren wie dem „Business Bio Gathering“ zum Ausdruck kommt, zeigt, dass die Sojasauce mehr ist als nur eine Würzsauce. Sie ist ein Ausdruck von Tradition, Handwerk, Innovation und Respekt für die Umwelt.

Lass uns also das nächste Mal, wenn wir eine Flasche Shoyu öffnen, nicht nur ihren köstlichen Geschmack genießen, sondern auch die Geschichte, die Tradition und die Sorgfalt würdigen, die in jeder einzelnen Tropfen steckt. Denn wie wir jetzt wissen, ist die Sojasauce nicht nur eine Sauce, sondern eine Welt für sich.

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Die japanische Küche – Washoku und Yoshoku

Die japanische Küche – Washoku und Yoshoku

Japanisches Essen nach dem Ichiju-Sansai-Prinzip

Die japanische Küche – Kompliziert oder durchdacht?

Du denkst bei japanischem Essen unweigerlich an Sushi und rohen Fisch. Dann kommt meistens der Gedanke: „Die japanische Küche ist doch ziemlich kompliziert.“ Aber, ist sie wirklich so schwierig?

Die japanische Küche - Washoku und Yoshoku

Faszination japanische Küche

Aber warum sind wir so fasziniert von der japanischen Küche und warum gewinnt sie immer mehr Anhänger in Europa? Ein Grund könnte sein, dass sie so bekömmlich und ausgewogen ist. Sie spricht alle Sinne an und vereint diese in der Art der Zubereitung, Präsentation der Speisen und Darbietung am Tisch. In der japanischen Küche wird nichts dem Zufall überlassen.

Überall ist Harmonie drin

Harmonie und Ästhetik sind Eckpfeiler der japanischen Küche. Es werden nicht einfach nur Speisen zubereitet. Für die Japaner ist Kochen eine Kunstform, die zelebriert wird. Es geht darum, zu reflektieren, warum wir kochen und was wir essen.

Für mich ist Kochen Meditation. Letztendlich wird das, was ich koche und esse, ein Teil von mir. Daher ist die japanische Küche für mich immer wieder erstaunlich, beeindruckend und inspirierend.

 

Die japanische Küche – Washoku und Yoshoku

In Japan wird nichts dem Zufall überlassen. Seit Jahrhunderten hat sich die traditionelle Küche Washoku weiterentwickelt und perfektioniert. Washoku ist eine Lebensphilosophie, die mit einer tiefen Verbundenheit zur Natur einhergeht.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass Japaner ihr Essen nach der Jahreszeit zubereiten und die saisonalen Aspekte sich sogar im Geschirr, dem Anrichten und der Tischdekoration widerspiegeln.

Die japanische Küche - Washoku und Yoshoku

Tradition der Eckpfeiler Japans

Tradition ist fest verankert in der japanischen Kultur. Das betrifft das Essen, die Teezeremonie, die Tischsitten und Benimmregeln, sowie das tägliche Miteinander. Die japanische Lebensweise basiert auf vielen Regeln. Jeder Japaner weiß genau, was wann von ihm erwartet wird. Für uns Europäer kann das manchmal seltsam anmuten. Mit manchem können wir uns identifizieren, mit manchem weniger.

Die japanische Küche - Washoku und Yoshoku

Im Land der Aufgehenden Sonne besteht ein Menü aus vielen kleinen Gerichten und aus den Farben rot, grün, gelb, weiß und violett bzw. schwarz. Den Geschmacksrichtungen süß, sauer, bitter, salzig und umami. Sowie den Kochmethoden dünsten, dämpfen, kochen, grillen und braten. Ein Menü in Japan ist erst dann vollständig, wenn alle Sinne wie sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken angesprochen werden.

Ist das der Grund, warum es uns Europäern so kompliziert erscheint?

 

Unterschiede, die uns prägen

Japaner essen am Tag 30 verschiedene Gerichte. In Deutschland kommen wir höchstens auf 30 unterschiedliche Gerichte pro Woche. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Japaner nur so lange und so viel essen, dass sie zu 70% satt sind.

Japaner geben 25% ihres Einkommens für Essen aus. Wir Deutschen verwenden nur etwa 8% dafür. Ein weiterer entscheidender Unterschied zu unserem europäischen Essen besteht in der Größe einer Portion. In Japan kommen viele kleine Portionen gleichzeitig auf den Tisch. In Deutschland ist oft so viel auf einem Teller, dass davon zwei Personen satt werden könnten.

Japanisches Geschirr - viele verschiedene große und kleine Schüsseln
Die japanische Küche - Washoku und Yoshoku

Saisonal und Regional – die japanische Küche

Für uns Europäer scheint es manchmal kompliziert, sich abwechslungsreich, ausgewogen, saisonal und regional zu ernähren, da das ganze Jahr über alles vorhanden ist. Hier kann ein Saisonkalender (Gemüse, Obst, Fisch) dabei helfen, die jeweiligen Nahrungsmittel nach ihrer Haupt- und Nebensaison zu unterteilen.

Jedes Nahrungsmittel hat eine eigene thermische Wirkung auf unseren Körper. Warum ist das so wichtig? Eine Mutter in Asien würde ihrem Kind im Winter keine Bananen, Orangen oder Tomaten zu essen geben, da diese eine kühlende Wirkung auf den Körper haben. Dies würde den Organismus dazu zwingen, viel Energie aufzuwenden, um wieder „Normaltemperatur“ zu erreichen.

Diese Energie würde den Verdauungsprozess verlangsamen, da sie an der falschen Stelle arbeitet. Dadurch entstehen Schlacken und der Körper kühlt aus. Das öffnet die Tür für Erkältungen oder Grippe. Im Sommer ist das kein Problem. Da ist es sogar gut, Lebensmittel zu essen, die eine kühlende Wirkung haben. Sie schützen den Körper vor Überhitzung.

Interessant ist auch, dass in arabischen Ländern viel Tee mit frischen Pfefferminzblättern getrunken wird. Er hat eine ähnlich kühlende Wirkung wie grüner Tee.

Abschließend möchte ich ein Zitat von Kakuzo Okakura, einem japanischen Kulturphilosophen (1862- 1913), mit dir teilen: „Medizin war der Tee zuerst. Getränk wurde er danach“. Dies unterstreicht den tiefen Respekt, den die Japaner der Natur und den von ihr hervorgebrachten Lebensmitteln entgegenbringen.

Die japanische Küche - Washoku und Yoshoku

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Die verborgene Kunst hinter jedem Sushi-Stück

Die verborgene Kunst hinter jedem Sushi-Stück

Lass uns über ein Gericht sprechen, das mehr als nur eine Mahlzeit ist. Es ist ein sorgfältig gefertigtes Kunstwerk, ein visuelles Fest und ein Zeugnis jahrelanger raffinierter kulinarischer Tradition. 

„Ja, wir reden über Sushi.“ 

Aber dieses Mal konzentrieren wir uns nicht darauf, wie man es herstellt, sondern darauf, was es wirklich ist – eine Verkörperung japanischer Kultur, Tradition und Ästhetik.

Kunst, Kultur und Sushi

Die japanische Kultur hat eine tiefe Verbundenheit mit der Natur, einen tiefen Respekt vor dem Gleichgewicht und eine Liebe zur Schönheit in der Einfachheit und Unvollkommenheit. 

Diese Attribute sind in jedes Sushi-Stück eingebettet und spiegeln das japanische Prinzip „Wabi-Sabi“ wider. Dieses ästhetische Konzept umfasst die Vergänglichkeit und Unvollkommenheit des Lebens, ein Thema, das Sushi meisterhaft auf den Teller bringt.

In den Händen eines Sushi-Kochs – oder Itamae – ist Sushi nicht nur Essen. Es ist ein sinnliches Erlebnis, eine Geschichte, ein Stück japanische Kultur, das dir präsentiert wird und darauf wartet, bewundert und genossen zu werden.

 

Naturpalette in Sushi

Ähnlich wie bei der Kunst des „Ikebana“ des japanischen Blumenarrangements kommt es bei der Herstellung von Sushi vor allem auf Ausgewogenheit und Farbe an. 

Jedes Stück Sushi ist ein sorgfältig zusammengestelltes Arrangement, das Elemente wie das Weiß des Sushi-Reis, die schwarze Nori-Umhüllung, den grünen Wasabi, den rosa eingelegten Ingwer und die leuchtenden Farben des Fischs oder Gemüses verwendet.

Der Itamae lässt sich von der Natur inspirieren und bildet den Wechsel der Jahreszeiten mit einem Sushi-Stück nach. Die Kirschblüten im Frühling, die strahlende Sommersonne, die fallenden Blätter im Herbst und die eisige Kälte des Winters spiegeln sich subtil auf dem Sushi-Teller.

 

Sinnesfreude: Jenseits des Geschmacks

Sushi ist ein multisensorisches Erlebnis. Über den Geschmack hinaus ist jedes Stück auch optisch beeindruckend und seine Texturen und Düfte spielen eine entscheidende Rolle für das Gesamterlebnis.

Der Duft des mit Essig angereicherten Sushi-Reis, der würzige Duft von eingelegtem Ingwer, das ozeanische Aroma von Seetang und der frische Duft von Fisch bilden zusammen ein verlockendes Sinnesorchester.

Sushi: Die Kunst der Perfektion durch Einfachheit

Das wichtigste Merkmal von Sushi dürfte seine Einfachheit sein. Genau wie in einem japanischen Zen-Garten hat jeder Bestandteil eines Sushi-Stücks einen Zweck und nichts ist überflüssig. 

Hier kommt das ästhetische Konzept von „Ma“, dem negativen Raum, ins Spiel. Die leeren Räume im Sushi ermöglichen eine visuelle Pause und lassen jede Zutat erstrahlen, so wie die Stille jede Musiknote hervorheben lässt.

 

Die verborgene Kunst hinter jedem Sushi-Stück

Genieße die Geschichte

Mit jedem Sushi-Stück, das du isst, nimmst du an einer Geschichte teil, die aus jahrhundertelanger Tradition, einem komplizierten Tanz der Aromen und Texturen und einer Hommage an die reiche Schönheit der Natur besteht. 

Iss bei deinem nächsten Sushi-Erlebnis nicht nur. Mach eine Pause, um die Kunstfertigkeit zu schätzen, die Symbolik zu verstehen, die Sinnesfreude zu genießen und die Eleganz der Einfachheit zu genießen. 

Denn Sushi ist nicht nur Essen, es ist ein lebendiger Beweis für die Tiefe und den Reichtum der japanischen Kultur.

Dekorative Große Maki Rolle
Die verborgene Kunst hinter jedem Sushi-Stück

Itadakimasu!

Wenn du in die Welt der Sushi-Ästhetik eintauchst, denk daran, dein Essen mit einem bescheidenen „Itadakimasu“ zu begrüßen, einem Satz, der Dankbarkeit für die ganze Arbeit ausdrückt, die in die Zubereitung geflossen ist. Bei der Wertschätzung von Sushi geht es schließlich nicht nur um den Geschmack, sondern auch darum, die Kunst, die Tradition und die meisterhaften Hände zu würdigen, die es hergestellt haben.

Denke also bei deinem nächsten Sushi-Moment daran: du genießt nicht nur eine Mahlzeit, du bist Zeuge eines Mikrokosmos der japanischen Kultur, eingefangen in einem essbaren Kunstwerk.

Guten Appetit, oder wie wir in Japan sagen: Itadakimasu!

Angjinsan

 

 

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