“Sushi in der Schwangerschaft, hast du nen Knall?” 

So oder so ähnlich äußern sich viele. Der Grund liegt wohl darin, dass auch hierzulande die meisten Sushi mit rohem Fisch in Verbindung bringen. 

Sie haben Recht und auch wieder nicht.

In der klassischen japanischen Küche (Washoku) sind roher Fisch und Sushi untrennbar miteinander verbunden. Doch wie immer gibt es zwei Seiten einer Medaille. 

Wenn du also auch so verrückt nach Sushi bist, wie wie ich, musst du in der Schwangerschaft nicht auf unser geliebtes Sushi verzichten. Allerdings ist es für dich und dein ungeborenes Baby unerlässlich, einiges zu beachten. Aber dazu gleich mehr.

Wie wurde Sushi im Westen berühmt

Der Siegeszug von Sushi im Westen begann, als ein Japaner erkannte, dass die westliche Welt nicht an das schwarze Nori Blatt oder den rohen Fisch gewöhnt war. Also versteckte er es im Inneren. Ersetze rohen Fisch durch Krebsfleisch, nahm Avocado, weil er erkannte, dass die fettige Textur der Avocado einem Stück Toro gleichkam und ergänzte alles mit einem Stück Gurke.

Das war die Geburtsstunde der California Roll, die auch heute noch ein guter Einstieg für Sushi Neulinge ist.

Bei der California Roll handelt es sich zwar nicht um den klassischen und üblichen Belag für Sushi. Das ist auch gar nicht nötig, denn das Faszinierende bei Sushi ist, dass alles geht, was schmeckt. Es ist also möglich, Sushi auch in der Schwangerschaft zu essen. Nur eben ohne rohen oder geräucherten Fisch.

Roher Fisch für Schwangere gefährlich

Doch warum ist Sushi mit rohem Fisch für Schwangere und das ungeborene Leben gefährlich? In rohem, kurzgebratenem oder geräuchertem Fisch und auch in Fleisch können die Erreger von Toxoplasmose oder Listeriose enthalten sein.

Beides sind Lebensmittelinfektionen, die dir als Schwangeren oder deinem Baby schaden können. Deswegen wird dir jeder raten, die Finger von Sushi in der Schwangerschaft und Stillzeit zu lassen.

Sushi Trend und neue Kreationen

Wie schon erwähnt, ist bei Sushi alles möglich, was schmeckt. In den letzten Jahren haben sich daraus Variationen des ursprünglichen Nigiri Sushi für Hafenarbeiter entwickelt. 

Angefangen bei Sushi Burgern, Sushi Donuts und Sushi Burritos, sowie süßes Sushi mit Früchten, auch Frushi genannt.

Sobald du die Grundlagen der Sushi Zubereitung beherrscht, sind deiner Phantasie und Kreationsfreudigkeit keine Grenzen gesetzt.

Dieses Sushi kannst du in der Schwangerschaft essen

Sushi Arten und Füllungen

  1. Hoso-Maki (kleine Rolle)
  2. Futo-Maki (große Rolle)
  3. Ura-Maki (Inside-Out Rolle)
  4. Temaki (Schultüte)
  5. Gunkan-Maki (Schlachtschiff)
  6. Nigiri-Sushi (gedrücktes Sushi)
  7. Chirashi-Sushi (verstreutes Sushi)
  8. Oishi-Sushi (gepresstes Sushi)
  9. Age-Sushi (frittierte Sushi Rolle)
  10. Inari-Sushi (gefülltes Sushi in Tofu-Tasche)
  1. Avocado
  2. Gurke
  3. Rettich
  4. Tofu
  5. Möhren
  6. Weiß- und Rotkohl
  7. Zuckerschoten
  8. grüne Bohnen
  9. Pilze
  10. Okras
  11. Edamame
  12. Spargel
  13. Spinat
  14. Paprika
  15. Brokkoliröschen
  16. Blumenkohlröschen
Sushi in der Schwangerschaft und Sushi für Kinder

Du könntest den Rettich, die Möhren, den Weiß- und Rotkohl mit einem Messer in sehr feine Streifen schneiden oder du nimmst dazu einen Julienne-Hobel. Falls dir die Zutaten zu hart erscheinen, um sie in eine Sushi Rolle zu wickeln, kannst du sie vorher mit Salz weicher machen.

Dazu gibst du das jeweilige kleingeschnittene Gemüse in eine Schüssel und streust zunächst Salz darüber. Dann reibst du das Salz ins Gemüse ein, lässt alles ca. 30 Minuten stehen.

Nach 30 Minuten gibst du das Gemüse in ein Sieb und spülst das Salz mit Wasser ab. Dann musst du nur noch das Gemüse ausdrücken, um das restliche Wasser aus dem Gemüse zu entfernen. 

Rezepte:

Zuckerschoten: zunächst die harten Enden der Schoten mit einem Messer abschneiden und die störenden längsseitigen Fäden entfernen. Danach in feine Streifen schneiden und in einer Pfanne kurz anbraten, abkühlen lassen und dann in die entsprechenden Rollen geben.

grüne Bohnen: solltest du selbstverständlich vorher kochen, da Bohnen im rohen Zustand giftig sind. Busch- und Feuerbohnen enthalten Phasin, eine giftige Eiweißverbindung, die die roten Blutkörperchen verkleben.

Ab einer bestimmten Dosis führt der Verzehr von grünen Bohnen zu Erbrechen, Durchfall, Magen- und Darmbeschwerden oder Kopfschmerzen. Bei Kindern reichen laut der Verbraucherzentrale Bayern schon fünf bis sechs Bohnen aus, damit sich Symptome zeigen. 

Pilze, wie Austern, Shiitake, Champignon oder andere Esspilze solltest du zum Beispiel in ein wenig Olivenöl anbraten und mit Soja Sauce und Mirin abschrecken und einkochen lassen. Das gleiche gilt für Okraschoten, die du vom Strunk befreien und in Scheiben schneiden kannst.

Edamame ohne Schale: findest du meist im Tiefkühlregal. Roh sind die Sojabohnen ungenießbar. Ihr nussiges Aroma entfaltet die Edamame erst nach dem Kochvorgang. Würzen kannst du sie z.B. mit Salz, Sesamöl und Sesamsamen.

Spargel (weiß/grün): Auch Spargel schmeckt sehr gut als Sushi Zutat. Du kannst ihn kochen, braten oder im Ofen zubereiten. Wasabi-Mayonnaise ergänzt sich hervorragend mit Spargel.

Brokkoli und Blumenkohl: kannst du auch für Sushi verwenden, wenn du nur die kleinen Röschen nutzt und vorher kochst.

Babyspinat oder auch Spinat, ist ein typisch japanisches Gericht, meist bekannt als Horenso Gomaae. Horenso ist Spinat, Goma = Sesamkörner, ae kommt vom Verb aeru, das du mit Anmachen oder Marinieren übersetzen kannst. Zubereitet wird es mit Tahin, Misopaste, Mirin, Sake, Sesamsamen, Zucker und Sojasauce.

Paprika (rot/grün/gelb): kannst du roh als Sushi Zutat nehmen oder auch mit geschälter Haut.

Selbstverständlich kannst du das oben aufgeführte Gemüse auch kombinieren.

In der japanischen Küche wird traditionell ein Nori Blatt für die Maki’s verwendet. Alternativ ist es aber auch möglich, Reispapier oder auch Soja Blätter zu verwenden. 

  • Hoso-Maki
  • Futo-Maki
  • Ura-Maki
  • Temaki
  • Gunkan-Maki
Sushi in der Schwangerschaft und Sushi für Kinder
Sushi in der Schwangerschaft und Sushi für Kinder

Welches Sushi du auch während der Schwangerschaft essen darfst, sind gut gekochter Fisch, wie z.B. Ebi (Garnelen) und Unagi (Aal), weil beides sowieso immer gekocht wird. Garnelen und Aal liefern gute Proteine, sind kalorienarm und enthalten wichtiges Jod.

Wie du siehst, gibt es viele Möglichkeiten für dich, deiner Phantasie und Kreativität bei deinen Sushi Stücken freien Lauf zu lassen.  Doch kommen wir zu der Zeit, wenn dein Kind älter wird und deine Passion für Sushi teilt. Ab wann dürfen Kinder Sushi im klassischen Sinne essen?

Dürfen Kinder Sushi essen? Und wenn ja, ab wann?

Sushi in der Schwangerschaft und Sushi für Kinder

Sushi, wie bisher beschrieben, ist auch für dein Kind unbedenklich. Anders ist das bei Sushi mit rohem Fisch. Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt vor, dass Sushi roher Fisch und somit absolut ungeeignet für dein Baby bzw. Kind ist. Das gilt bis zum 6. Lebensjahr. 

Zum Schutz vor einer Lebensmittelinfektion sollten Eltern dementsprechend ihren Kids kein Sushi anbieten, da roher Fisch für die Kleinen ein Risiko darstellt.

Sushi für Kids kindgerecht belegt

Dazu ist es wichtig, dass du dir vorher überlegst, was dein Kind gerne isst.

Laut einer Umfrage von Brandnooz Media GmbH sind die Top 10 der Lieblingsessen von Kindern:

  1. Nudeln
  2. Pommes
  3. Pizza
  4. Pfannkuchen
  5. Kartoffeln oder Kartoffelbrei
  6. Fischstäbchen
  7. Würstchen
  8. Hähnchen
  9. Schnitzel
  10. Gemüse

Doch wie sollst du jetzt daraus einen Belag für Sushi kreieren? Eine sehr gute Frage.

Bevor ich dir das verrate, zunächst die Utensilien, die ihr braucht, um gemeinsam Maki Rollen herzustellen.

Das Wichtigste ist eine Sushi Matte, Nori Blätter, Soja Sauce und abwaschbare Tischsets. Je nachdem, wie alt die Kinder sind, möchtest du bestimmt nicht, dass sie mit einem scharfen Messer umgehen.

Also könntest du die Maki Rollen für die Kinder selbst schneiden oder die Nori Blätter 

auf eine Größe so vorbereiten, dass ein Scheiden unnötig ist.

Als Belag für die Sushi Rollen sind die Fischstäbchen und Würstchen schon mal eine gute Wahl. Die Fischstäbchen kannst du ohne Fett auch im Backofen zubereiten und die Würstchen im heißen Wasser.

Auch Hähnchen in Form von Yakitori bieten sich als Belag für eure Sushi Stücke an. Japaner haben, nachdem das Verbot Fleisch zu verzehren aufgehoben wurde, nicht gewusst, wie sie das Fleisch zubereiten sollten. 

Aus diesem Grund dienten die Rezepte aus dem Westen als Grundlage. Das einzige, was die Japaner gemacht haben, war, die einzelnen Rezepte zu japanisieren. Das bedeutet, sie haben die Rezepte an den japanischen Gaumen angepasst.

Auch in Japan gibt es Schnitzel. Nur dort werden sie Tonkatsu genannt. Anstelle von Paniermehl verwenden Japaner Panko. Das sind Semmelbrösel mit einer leichten, flockigen Textur, die typischerweise als Überzug für frittierte oder gebackene Speisen verwendet werden.

Du könntest die Schnitzel zum Beispiel in ca. 1 cm dicke Streifen schneiden und in Mehl, Ei und Panko wälzen und anschließend in der Pfanne braten. Fertig ist ein weiterer Belag für Sushi.

Ich schätze, es würde dir und deinem Kind viel Freude bereiten, Sushi Rollen einmal kinderleicht und kindgerecht zuzubereiten. Was meinst Du dazu? Wie wäre es zur Abwechslung mal eine Sushi at Home Party als Kindergeburtstag zu veranstalten?

Sushi in der Schwangerschaft und Sushi für Kinder

Sushi at Home Party für und mit Kids?

Mein Buch “Sushi at Home Party” ist ein Ratgeber für alle, die zusammen mit Freunden und Familie eine Sushi Party machen wollen. An einen Kindergeburtstag hatte ich zu der Zeit nicht gedacht.

Nichtsdestotrotz ist er die Grundlage, Sushi auch für und mit Kindern zu machen.

Itadakimasu

Deine Angjinsan

Sushi in der Schwangerschaft und Sushi für Kinder

Bleib noch! Kennst du schon die neue Zutaten-Liste für Sushi Beginner?

Sushi in der Schwangerschaft und Sushi für Kinder
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